Projekt kostenloses Online Medaka Magazin startet!

Gestern startete das Projekt „kostenloses Online Medaka Magazin“ Medaka inside international. Das Magazin soll zukünftig von „Medaka Fans für Medaka Fans“ erstellt werden. Sollten dementsprechend Beiträge von internationalen Autoren zusammen kommen, ist auch ein Download Bereich geplant, in dem die Beiträge dann von Zeit zu Zeit als Magazin im PDF Format zum download bereitgestellt werden. Aktuell ist alles natürlich noch in der Startphase.

Das Magazin wird mehrsprachig sein und nationale, sowie internationale Themen rund um den Medaka beinhalten. Zum Beispiel

  • Tips zur Haltung und Zucht des japanischen Reisfisches
  • Beiträge zu nationalen sowie internationalen Medaka Events (Treffen, Shows, Messen usw.)
  • Vorstellung von Medaka Vereinen oder Züchtervereinigungen weltweit
  • Interviews mit internationalen Medaka Züchtern
  • News aus der internationalen Medaka Welt
  • falls vorhanden natürlich auch andere Themen!

Gesucht werden aktuell natürlich Autoren aus aller Welt, die mit Ihren Beiträgen zum Gelingen dieses anspruchvollen Projekts beitragen. Wer also Interesse hat daran teilzunehmen kann sich hier bei mir melden, oder über das Kontaktformular auf dem Blog von „Medaka inside international“

Hier geht es zum Online Magazin!

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(Medaka Interview) Clemens Scharr (D) Medaka Züchter

Ich freue mich Euch ein weiteres Interview aus der deutschsprachigen Medaka Szene präsentieren zu dürfen. Clemens Scharr gehört ebenfalls zu den älstesten Medaka Haltern/Züchter im deutschsprachigen Raum, und hat die nicht geraden leichten Anfänge bei uns selbst erlebt!

Clemens Scharr

Axel Eywill
Hallo Clemens und herzlichen Dank, dass ich Dich für medakaproject.com interviewen darf. Du bist Halter und Züchter von japanischen Reisfischen, dem Medaka. Wie bist Du zu dieser Art gekommen, und was fasziniert Dich an ihnen?

Clemens Scharr:
Hallo Axel, ich bin über den Bericht in der Amazonas auf Reisfische gestoßen. Ich musste ein paar Monate zuvor meine 15.000Liter Kelleranlage auflösen und war Aquaristisch etwas ausgehungert. Die einfache Haltung auf dem Balkon und die winzigen kleinen Fische war etwas ganz Neues für mich, ganz was anderes als Tropheus und Petrochromis die ich vorher Jahrelang pflegte. Mich faszinierte die scheinbar endlose Variantenanzahl und die Möglichkeit etwas eigenes zu kreieren, womit ich aber erst letztes Jahr beginnen konnte.

Medaka Teich beleuchtet


Axel Eywill
Wie waren dann Deine Anfänge in der Aquaristik? Und welche Tiere hältst Du noch zuhause?

Clemens Scharr:
Ich bin an einem Bach aufgewachsen, weit ab von anderen Kindern. Die Eltern der nächsten Kinder waren dann auch noch Inhaber einer Forellenanlage. Meine ganze Kindheit drehte sich um Fische und alles was so in einem Bach fleucht. Selbst heute, mit über 50, schaue ich bei jeder Brücke noch ins Wasser oder drehe ab und an einen Stein um, nur um zu sehen, was da so krabbelt. Mein erstes Aquarium hab ich mir mit 18 gekauft und mit Malawi-Barschen bunt besetzt. Später bin ich dem Tanganjikasee verfallen und hab viele Jahre verschiedenste Arten gepflegt. Bin dann bei den Aufwuchsfressern „hängen“ geblieben. Ich werde auch nochmal ein Tanganjika Becken aufbauen…irgendwann 😉.
Wir haben heute im Wohnzimmer ein „normales“ Aquarium mit Schwertträgern, Welsen und Guppys, die Sucht erkennt man erst wenn man mein Arbeitszimmer oder den Garten betritt. Im Zimmer gibt es 21 kleine Becken von 25-60Litern und draußen etwa genauso viele Bottiche von 60-500Litern und einen kleinen Teich. Die meisten sind mit Medaka, Endler oder Neocaridina Varianten besetzt.


Axel Eywill
Wie kamst Du zu deinen ersten Medaka?

Clemens Scharr:
Meine ersten Medaka hab ich von dir bekommen, AO-Medaka und ich hab dich bestimmt ganz schön genervt. Es waren einfach keine in Deutschland zu bekommen. Über Facebook hab ich Kontakte nach Italien geknüpft und von dort meine Hi-Medaka Eier zugeschickt bekommen. Da saß ich dann vor der weißen Schüssel und konnte den Schlupf der Larven kaum abwarten. Nach einer Woche wollte ich endlich Fische und keine Eier mehr anstarren. Kurzerhand hab ich Fische in Italien bestellt. Ich kann die Anfänger gut verstehen, wie ungeduldig man ist, wenn die ersten Larven schlüpfen. Heute ist es dagegen einfach an Varianten zu kommen, hab auch einen kleinen Anteil daran😊.

Medaka Miniteich

Axel Eywill
Medaka haben außerhalb Japans eine noch recht kurze Geschichte. Du bist einer der ältesten Medaka Halter & Züchter im deutschsprachigen Raum. Die Fangemeinde wächst international langsam aber sicher. Wie siehst Du die Entwicklung international und natürlich besonders im deutsch sprachigen Raum?

Clemens Scharr:
Das stimmt, Medaka sind erst in den letzten Jahren bekannter geworden. Gerade der Trend zum Miniteich/Balkonteich puscht gerade die Verbreitung. Leider haben viele kaum Erfahrung mit Aquaristik/Teichhaltung. Da ist noch viel Wissen zu verbreiten. Ich bin ja auf Facebook viel unterwegs und versuche da Informationen weiterzugeben oder Fragen zu beantworten. Den Bücher zu Medaka gibt es nur auf Japanisch. Sehr schwere
mit den Bildern. Auch ist die Namensgebung, durch die Exporteure und Übersetzungsfehler meist willkürlich und stiftet mehr Verwirrung als Aufklärung. Da ist es umso wichtiger den Verkaufsnahmen exakt beizubehalten, wenn man Tiere weitergibt.
Ich hoffe das die Qualität der Tiere weiter stetig zunimmt, es weniger Teichmixe gibt und mehr junge Menschen sich dafür begeistern. Dafür hab ich einen großen Bottich an die Grundstücksgrenze gesetzt um die Nachbarskinder und auch ältere Spaziergänger zu begeistern. Das kommt sehr gut an und ich konnte schon ein paar Infizieren😉.

Teil der Medaka Nachzucht Anlage


Axel Eywill:
Japan ist uns natürlich um Lichtjahre voraus was den Medaka betrifft. Das gilt insbesondere auch für Medaka Literatur. Bisher gibt es außerhalb Japans nur wissenschaftliche Bücher oder ab und zu Berichte in Aquarium Fachpublikationen (zB. Amazonas). Die Nachfrage an Medaka Literatur außerhalb Japans ist sicher am Wachsen bzw. im kleinen Stil bereits vorhanden. Was würdest Du Dir da persönlich wünschen?

Clemens Scharr:
Im Grunde ist die Haltung/Vermehrung von Medaka kein Hexenwerk. Mit etwas Hilfe kann das eigentlich jeder schaffen. Dafür braucht es kein eigenes Buch, da reichen Berichte in Zeitschriften, Youtube Videos oder eben Facebook aus.
Aber für die Bestimmung von Linien, deren gezielte Zucht, Abstammung untereinander von einzelnen Linien und der genetischen Vererbung von Merkmalen braucht es Kataloge und Bücher. Bei jährlich hunderten neuer Varianten auf dem Markt, braucht es Literatur, da ist uns Japan Jahre voraus. Da würde ich mir zumindest englische Literatur wünschen.

Medaka Angebots Katalog aus Japan


Axel Eywill:
Mittlerweile gibt es einige Medaka Linien in Europa. Meist Dank privater Initiativen. Und Gewerbliche Einfuhren sind bis auf wenige Außnahmen der Medaka in Europa bzw. deutsch sprachigen Raum noch recht unbekannt. Wie wichtig ist für Dich der Handel um den Medaka einer breiteren Öffentlichkeit bekannter zu machen?

Clemens Scharr:
Das ist schwierig, ich habe versucht einen Händler vor Ort zu begeistern. Aber gegen Guppy und co schneiden Medaka im Aquarium nicht so gut ab. Ihr Potenzial spielen sie im Miniteich aus. Aber gerade hier hat der klassische Zooladen keine Präsentationsfläche übrig. Dazu ist das Zubehör für Miniteiche eigentlich nicht vorhanden. Das sind alles Punkte die einen Zooladen, der wirtschaftlich arbeiten muss, abschrecken. Wenn der Trend zum Miniteich aber weiterhin anhält, werden auch Produkte dazu angeboten und dann wird auch der Handel auf den Zug springen. Ob das dann gut für Medaka und vor allem für die Qualität gut sein wird, kann ich nicht absehen. Ich denke das weiterhin Mundpropaganda und Online Angebote wichtig sein werden!

Medaka tri color

Axel Eywill:
Und meine letzte Frage – was wünschst Du Dir als Medaka-Halter für die Zukunft dieser Tiere? Gibt es noch etwas, das Du sagen möchtest? Vielleicht etwas im Hinblick auf die Aquaristik?

Clemens Scharr:
Ich wünsche mir mehr junge Menschen begeistern zu können. Außerdem das weniger Teichmixe angeboten werden. Das wilde mischen von Varianten mag zwar schön bunt aussehen, doch führt es, über einen längeren Zeitraum, zum Aussterben spezifischer Merkmale und Varianten. Dabei gibt es doch so schöne bunte Varianten mit individueller Zeichnung.

Clemens vielen Dank für das Interview. Ich wünsche Dir eine erfolgreiche Medaka Saison 2020 und das Deine Wünsche in der Zukunft wahr werden!

 

(Futter) Spezielles Medaka Futter „Made in Germany“

Seit kurzem bietet der erste deutsche Hersteller für Zierfisch Futter auch eine spezielle Serie an Aufzucht- & Alltagsfutter für den japanischen Reisfisch (Medaka) an. Daran erkennt man das man zumindest im Bereich „Futter“ ein gewisses Potenzial des japanischen Reisfisches für das Hobby Aquaristik erkannt hat. Da ich das Futter nicht kenne würde ich mich zukünftig über den Ein- oder anderen Kommentar von Euch mit einem kurzen Erfahrungsbericht dazu freuen!

Das Futter ist aktuell unter anderem auch über EBay zu bekommen!

Neues vom Medaka Netzwerk

Ich bin erfreut das sich das Medaka Netzwerk langsam aber sicher mit Leben füllt. Neben Angeboten und Gesuchen, nicht nur aus Deutschland gibt es auch die Ein oder andere Diskussion zum Thema „Medaka“. Aktuell hat das Netzwerk 74 internationale Mitglieder. Natürlich steckt noch alles in den Kinderschuhen, aber ich bin positiv gestimmt was die Idee und was kommen mag betrifft.

Einladungslink zu Discord!

Bei Fragen stehe ich natürlich gerne zur Verfügung.

Fadenalgen – Segen oder Fluch für den Medaka Halter/Züchter

Nun Fadenalgen oder Algen generell sind nicht gerade beliebt in der Aquaristik und mittlerweile auch teilweise in der Miniteich Fangemeinde. Zum Thema Fadenalgen als solches gibt es ja bereits einen ausführlichen Blogbeitrag (Link). Nun möchte ich das Thema einmal aus Sicht des Medaka Halters oder auch Züchters betrachten. Natürlich ist ein Medaka Bottich oder schön eingerichteter Medaka Miniteich mit dementsprechend Algen für den neutralen Betrachter nicht gerade schön anzuschauen, aber das gilt ja auch für das Thema „grünes Wasser“.

Für den Medaka und hier speziell die Weibchen, ist es aber das Ablaichmedium schlechthin und wird dementsprechend auch sehr gerne zum Ablaichen genutzt. Von den einen Weibchen mehr von anderen weniger. Wird beides in einem Zuchtkübel oder Medaka Teich angeboten wird auch beides genutzt. Ich selber habe allerdings die Erfahrung in den letzten Jahren gemacht, das man mehr Eier in den Fadenalgen findet als zum Beispiel an einem Laichmob. Man braucht sich also nicht unbedingt wundern das man eventuell am Laichmob kaum Eier findet, wenn Fadenalgen vorhanden sind.

Was tun? Nun Absammeln ist sehr Zeitaufwenig und benötigt sehr viel Geduld, die nicht jeder von uns so aufbringt. Außerdem ist es nicht sicher ob man dann auch alle Eier gefunden hat. Ich gehe schon seit Jahren dazu über, überflüssige Fadenalgen aus den Zuchtbehältern abzusammeln und in separate Boxen die beschriftet sind für ca. 3 Wochen unter Beobachtung zu stellen. Und wie sich auch dieses Jahr wieder zeigt mit Recht. Aktuell schwimmen bei mir Jungfische von 4 Stämmen in Boxen, die aus Fadenalgen geschlüpft sind.

Wer schon einmal gesunde Medaka Eier in den Fingern hatte kennt das Gefühl. Sie fühlen sich wie kleine Steinchen an, und somit kann man sie auch gut in den Fadenalgen erfühlen. Neben einem beliebten Ablaichmedium bieten Fadenalgen zusätzlich auch Microlebendfutter, das besonders für frisch geschlüpfte Jungfische sehr wichtig sein kann.

ABER! Ja es gibt auch ein Aber. Nicht nur das sie für den Betrachter nicht gerade schön sind, bieten sie auch für Medaka Gefahren. Zu viel Fadenalgen können leicht gefährlich werden. Zum Einen geht Schwimmraum verloren, aber was besonders gefährlich ist, jüngere Fische oder auch Weibchen können sich darin verfangen und wenn man es nicht merkt, kann dies leider aus Erschöpfung auch zum Tode führen. Speziell bei Weibchen, da die Eitrauben ja klebrig mit Fäden miteinander verbunden sind. Schnell bleibt dann mal ein Weibchen mit dem Eipaket hängen, und das kann auch mal zum Tode des Weibchens führen. Also schauen das man die Fadenalgen bei Zeiten ausduennt um die Gefahr zu minimieren!

(Medaka Interview) Rabea Hatt (D) Medaka Züchterin

Ich freue mich auch dieses Jahr hoffentlich ein paar Interviews für Euch online stellen zu dürfen. Das Verzeichnis findet Ihr oben in der Menü Leiste unter „Interviews“. Für internationale Medaka Fans steht hier im Blog oben rechts das Übersetzungstool von Google zur Verfügung!

Als ersten Interview Gast möchte ich Euch Rabea Hatt vorstellen. Sie ist die vom Zeitraum her älteste Medaka Halterin/Züchterin im deutschsprachigen Raum und damit eine der ersten Frauen überhaupt, die sich außerhalb Japans mit dem Medaka beschäftigen und auch dem Medaka Virus verfallen sind. Einigen von Euch ist sie wohl von Facebook her bekannt, da sie dort in einigen Medaka Facebook Gruppen aktiv unterwegs ist. Seit 2019 hat sie auf Facebook eine eigene Medaka Seite und ist dort als „Medaka Tante“ bekannt!

 

Axel Eywill:
Hallo Rabea und herzlichen Dank, das ich Dich für medakaproject.com interviewen darf. Du bist Halterin und Züchterin von japanischen Reisfischen, den Medaka. Wie bist Du zu dieser Art gekommen, und was fasziniert Dich an ihnen?

Rabea Hatt:
Hallo Axel und vielen Dank für das Interview Du bist Schuld an meiner Medakasucht 😉 Ich glaube, es war 2015 als ich bei Dir die ersten Medaka gesehen habe, damals bin ich dir noch gefolgt, als Du noch Endler hattest 😉 Ich komme eigentlich aus der Terraristik und hatte zuvor Königspythons. Durch Umzug habe ich mich umorientiert und kam dank dir zu den Medaka. Was mich fasziniert, ist das, je nach Stamm, unkomplizierte an den Fischen. Damals gab es nicht so viel Auswahl, aber die Tiere waren robust und verzeihten auch mal Anfängerfehler. Der perfekte Umstieg also 🙂

Medaka „Black Tainakou Hiyakushiki“

Axel Eywill:
Wie waren denn Deine Anfänge in der Aquaristik? Und welcheTiere hältst Du noch zuhause?

Rabea Hatt:
Mein Einstieg in die Aquaristik erfolgte zunächst tatsächlich über Betta, wunderschöne Charaktertiere❤ Danach folgten Guppys, wobei ich mich da bald auf Endler eingeschossen hatte. Und dann kam da jemand mit Medaka ^^. Außer Medaka pflege ich derzeit noch einen Channa und 2 Katzen, einen Perserkater, Fluffy, und eine Don Sphynx, Yukiko.

Medaka Miniteich & ein Teil Ihres Outdoor Bereiches

Axel Eywill:
Wie kamst Du zu den Medaka und was fasziniert Dich persönlich an Ihnen?

Rabea Hatt:
LieberAxel, Du bist schuld ^^ Die ersten Medaka, welche ich gesehen habe, waren Himedaka. Da war die Neugier geweckt und überein Portal fand ich Roberto Pellegrini und Miyuki SuperHikari 🙂 Mich fasziniert die Vielfältigkeit der Medaka und ihre Genügsamkeit. Es gibt inzwischen viele Varianten und man möchte am liebsten alle sammeln^^.

Heranwachsende Medaka „Yellow Head clear scales“; noch nicht komplett ausgefärbt!

 

Axel Eywill
Medaka haben außerhalb Japans eine noch recht kurze Geschichte. Du bist die älteste weibliche Medaka Halter & Züchterin im deutschsprachigen Raum. Die Fangemeinde wächst international langsam aber sicher. Wie siehst Du die Entwicklung international und natürlich besonders im deutschsprachigen Raum?

Rabea Hatt:
Der Medaka wird immer populärer, was natürlich an sich etwas Gutes ist. Dennoch sehe ich dem aktuellen Trend insofern kritisch entgegen, als dass mehr auf Masse, als auf Qualität geachtet wird. Da wurde in den letzten Jahren gepfuscht und ich wünsche mir, dass die Leute wiede rmehr auf Qualität der Tiere schauen. Auch gute Tiere müssen nicht teuer sein. Ich freue mich aber,dass der Medaka inzwischen viele Fans hat. Als ich angefangen habe, konnte man die Halter an einer Hand abzählen und die Varianten waren sehr überschaubar. Ich wünsche mir für die Zukunft, dass der Medaka einen festen Platz in der Aquaristik findet, aber ich hoffe, dass er nicht zur Massenware wird wie der Guppy.

Heranwachsende Medaka „Miyuki Super Hikari“

Axel Eywill:
Japan ist uns natürlich um Lichtjahre voraus was den Medaka betrifft. Das gilt insbesondere auch für Medaka Literatur. Bisher gibt es außerhalb Japans nur wissenschaftliche Bücher oder ab und zu Berichte in Aquarium Fachpublikationen (zB.Amazonas). Die Nachfrage an Medaka Literatur außerhalb Japans ist sicher am Wachsen bzw. im kleinen Stil bereits vorhanden. Was würdest Du Dir da persönlich wünschen?

Rabea Hatt:
Die Literatur aus Japan ist sicher interessant, aber seien wir ehrlich, es sind für uns in Deutschland schlicht weg Bilderbücher. Ich würde mir wünschen, dass die Texte zumindest in Englisch erhältlich wären, so das Medakafans international davon profitieren könnten . In Deutschland haben wir das Glück, dass gerade Friedrich Bitter immer wieder fachliche Beiträge in der Amazonas bringt, oder Du mit Deinem Blog. Auch finde ich, das wir uns inzwischen was die Zucht angeht, nicht mehr vor den Japanern verstecken müssen. Klar haben wir nicht die Masse an Tieren, aber was die Qualität angeht, haben wir hier durchaus einige gute Züchter.

Medaka Literatur aus Japan

Axel Eywill:
Mittlerweile gibt es einige Medaka Linien in Europa. Meist Dank privater Initiativen. Und gewerbliche Einfuhren sind bis auf wenige Außnahmen selten, der Medaka in Europa bzw. deutschsprachigen Raum noch recht unbekannt. Wie wichtig ist für Dich der Handel um den Medaka einer breiteren Öffentlichkeit bekannter zu machen?

Rabea Hatt:
Der Handel ist in sofern wichtig, als dass ja immer noch nicht jeder in den sozialen Netzwerken unterwegs ist und nur so an Tiere kommt. Dennoch hat man es tatsächlich geschafft, den Medaka auch ohne Handel populärer zu machen. Der Anstieg an Medaka Interessenten von 2019 auf 2020 ist Wahnsinn.

Medaka „Silver Back – Maou x Gecko Hikari“

Axel Eywill:
Und meine letzte Frage, was wünschst Du Dir als Medaka Halterin für die Zukunft dieser Tiere? Gibt es noch etwas, das Du sagen möchtest? Vielleicht etwas im Hinblick auf die Aquaristik?

Rabea Hatt:
Wie schon erwähnt, wünsche ich mir, dass wieder mehr auf die Qualität der Medaka geachtet wird. Ich sehe so oft Leute, die sich über ihre Tiere freuen und als Züchter bekomme ich dann fast einen Schreikrampf, weil die Tiere Knicke oder Mopsköpfe haben. Solche Tiere würde ein Züchter nicht an die Leute abgeben. Abschließend kann ich aber sagen, dass es sehr erfreulich ist, dass der Medaka seinen Platz in der Miniteichszene gefunden zu haben scheint, und ich hoffe, dass das noch lange so bleiben wird 🙂

Vielen Dank Rabea für das Interview und ich wünsche Dir eine erfolgreiche Saison 2020 und das hoffe man sieht sich dieses Jahr noch auf dem ein oder anderen Medaka Treffen.

(Tips) Gründe für Fadenalgen im Medaka Mini Teich oder Kübel

Für den ambitionierten Medaka Miniteich oder Teich Fan ein zumindest auch optisches Ärgernis. Für Medaka in begrenzter Menge das Lieblings Ablaichmedium schlechthin, sowie für frisch geschlüpfte Jungfische eine tolle Nahrungsquelle. Zum Einen knabbern sie daran und zum Anderen finden speziell die kleinen Jungfische Micro Lebendfutter darin. Aber wird es zu viel kann es auch zur Falle für die Fische werden. Zum Beispiel verhaken sich die ablaichenden Weibchen darin und wenn Jungfische sich darin verfangen führt das ab und zu zum Tode der Fische. Also Licht und Schatten bei der Fadenalge, im wahrsten Sinne des Wortes.

Häufig bilden sich die Algen an Steinen oder Wurzeln von Pflanzen und mit Vorliebe in flachen, warmen Teichzonen mit intensiver Sonneneinstrahlung. Achtet daher bereits beim Bau Eures Gartenteichs oder der Einrichtung des Miniteichsauf das richtige Verhältnis von schattigen und sonnigen Bereichen und bepflanzt Euren Medaka Teich mit den richtigen Pflanzen für die unterschiedlichen Teichzonen.

Fadenalgen, die sich an Steinen bilden, nutzen diese als Nährstoffquelle. Ungeeignete Steine enthalten Mineralien und Phosphate, von denen die Fadenalgen profitieren! Das bedeutet, die Ursache für das Algenwachstum liegt nicht an der Zusammensetzung des Wassers, sondern unter anderem an den Teichsteinen. Oft werden in Teichen keine Steine aus Flüssen eingesetzt, sondern optisch ansprechende, gleichförmige Steine, die in Steinbrüchen gewonnen werden.

Das Problem mit diesen Steinen ist, dass sie ungelöste Mineralien und Phosphate enthalten, die von den tiefwurzelnden Fadenalgen aufgenommen werden – die Algen bekommen genau die Nährstoffe, die sie benötigen. Bereits 3 mg Phosphat pro Liter Wasser genügen für eine Algenbiomasse von 2,5 Kilogramm! Es ist also nur sehr wenig Phosphat nötig, damit die Algen richtig schön aufblühen können. Bis die Mineralien aus solchen Steinen vollständig gelöst sind, dauert es mehrere Jahre.

Achtetdaher darauf, dass ihr für euren Medaka Teich oder Kübel zum Beispiel ausschließlich Steine und Kies aus Flüssen verwendet, oder mineral armen Bodengrund. Dies is für euren Medaka Teich am Besten geeignet, da die Mineralien und Nährstoffe bereits ausgewaschen sind.

Wichtig im Medaka Teich sind gut wachsende Pflanzen. Die Karbonathärte (KH) und der Säuregrad (pH) stehen  in direktem Zusammenhang und ergeben den CO2-Wert im Wasser. Daher sollte der KH-Wert im Teich zwischen 4 und 12°dKH liegen und der pH-Wert zwischen 7,5 und 8,5. Wenn jetzt noch die Sonneneinstrahlung zwischen 6 und maximal 8 Stunden am Tag liegt, befindet sich der Teich im optimalen Gleichgewicht. Soweit in der Theorie. Nur hat nicht jeder von uns solche Wasserwerte zur Verfügung.

Damit kommen aus meiner Sicht wieder andere Sachen ins Spiel. Die Pflanzen im Teich bzw. Medaka Kübel.

  • Seerosen gedeihen am besten in einem Pflanzkorb, welcher mit einem Substratgemisch gefüllt ist. Dieses besteht aus Lehm und Sand, sowie einem Langzeitdünger für Seerosen bzw. Düngerkugeln. Abhängig von der Seerosenart, muss diesen die richtige Wassertiefe und die benötigte Wasseroberfläche zur Verfügung gestellt werden. Arbeitet man mit solchen Dünger Kugeln, sollte allerdings erst einmal auf den Einsatz von Medaka verzichtet werden. Zumnidest ist das meine persönliche Meinung, da sie die Wasserwerte speziell im Medaka Miniteich oder Kübel sicherlich beeinflussen!
  • Ganz wichtig: Bepflanzt den Medaka Teich mit weiteren Hilfspflanzen, die schnell wachsen und Nährstoffe verbrauchen und dadurch dem Algenwachstum entgegenwirken. Wichtig ist bei allen Pflanzen, dass sie regelmäßig ausgedünnt werden. Nach dem Ausdünnen sind die Pflanzen dann wieder mit Wachsen und Nährstoffverbrauch beschäftigt – so wird den Algen nach und nach die Grundlage entzogen. Hierfür eignet sich perfekt Hornkraut oder Nixkraut. Nachteil? Eier absammeln wird da zum Nervenspiel und benötigt sehr viel Zeit und Geduld. Diese Erfahrung habe ich zumindest gemacht!
  • Nutzt Schwimmpflanzen wie Froschbiss, Wasserlinsen und Krebsscheren. Zur Beschattung eignen sich Pflanzen wie Seerose, Lotos, Seekanne und Froschbiss, die mit ihren großen Schwimmblättern für weniger Sonneneinstrahlung sorgen. Wasserschlauch oder Wasserpest wirken zudem reinigend. Generell solltet ihr bei allen Neubepflanzungen darauf achten, dass möglichst wenig nährstoffreiche Erde in den Teich gelangt. Am besten verwendet Ihr spezielle Wasserpflanzenerde oder gar keinen Bodengrund!
  • Fadenalgen bekämpfen ihr nicht von heute auf morgen. Der Einsatz von Algenbekämpfungsmitteln löst nie die Ursache und ist keine nachhaltige Lösung.

Medaka Kescher handgearbeitet aus Japan

Hier etwas aus meiner Sicht besonderes für den eingefleischten Medaka Fan. Handgearbeitete Kescher aus Japan bietet zukünftig ein Bekannter zum Kauf an. Ich habe mir gleich von den ersten Exemplaren zwei gekauft. Die Kescher sind schon fast zu Schade für den täglichen Gebrauch, und ich befürchte ich werde eine weitere Sammlung zum Thema „Medaka“ beginnen, nachdem ich schon versuche alles an japanischer Literatur zum Thema „Medaka“ aus Japan zu bekommen. Viele halten mich da sicher für etwas verrückt, aber ich habe da einfach viel Freude dran, und trotz fehlender Sprachkenntnisse doch sehr informativ und durchaus lehrreich! 😉

Die Kescher bewegen sich preislich derzeit zwischen umgerechnet 19,99 € (8cm Durchmesser) bis 35,99 € (12 cm Durchmesser), und sind wie gesagt Handarbeit und damit auch irgendwie Unikate! Bei Interesse für zukünftige Bestellungen oder eventuell noch vorhandene Exemplare kann man sich gerne an mich wenden, und ich stelle den Kontakt her! 😉

(Video) Besonderer Medaka Schmuck aus Japan

Hier einmal was ganz anderes zum Thema Medaka aus Japan. Herr TooruTakenaka aus Hiroshima ist aus meiner Sicht ein begnadeter Künstler der sich auch immer mal wieder mit dem Thema Medaka beschäftigt. Von ihm habe ich hier im Blog auch ein tolles Poster vorgestellt, das ich über einen deutschen Freund von ihm bekam. Auch andere Fische hat er in der vergangenheit detailgetreu als Miniaturen in Handarbeit hergestellt.

Als Grundlage für das Projekt „Medaka Eier“ als Ohranhänger studierte er wissenschaftliche Unterlagen um die Medaka Eier naturgetreu dazustellen. Und das ist ihm aus meiner Sicht mehr als gelungen!