Nun mit fülligen Weibchen hat der Medaka Halter oder Züchter immer mal wieder zu tun. Aber nicht immer ist es ein Normalzustand wie dieser Bericht zeigen wird. Besonders dieses Jahr scheint die „Laichverhärtung“ bei Weibchen ein größeres Thema zu sein als zum Beispiel die Jahre davor. Geschuldet auch sicher den Wetterkapriolen der letzten Wochen.
Prall gefüllte Bäuche bei Weibchen heißen allerdings nicht zwangsläufig daß das Weibchen unter Laichverhärtung leidet, sondern es können auch andere Ursachen vorliegen. Verhärteter Kot oder Darmverschluss, und auch die Bauchwassersucht kann eventuell ein Thema sein.
Verwendeteten Bilder Copyright bei Stefanie Elisabeth Frank (AUT)

Also vorab das betreffende Weibchen am Besten separat setzen und genau beobachten, ob sie noch Kot ablassen kann (Darmverschluss oder Verstopfung), bzw. ob die Schuppen abstehen (eventuell Verdacht auf Bauchwassersucht). Ein Vorgehen wie im geschilderten Fall sollte tatsächlich nur im Notfall angewandt werden und bedarf viel Fingerspitzengefühl.
Auszug aus dem Beitrag von Frau Frank im Medaka Online Magazin „Medaka inside international“
Ich und mein Mann hatten schon seit längerer Zeit ein unnatürlich rundes Weibchen in unserem kleinen Gartenteich mit 251 Liter beobachtet. An einem Samstag mussten wir dann eine Entscheidung treffen, da die Dame im wahrsten Sinne des Wortes „zu platzen“ drohte. Sie war kaum noch zu sehen und beim Fressen wirkte sie nervös. Es war nicht mehr schön mit anzusehen.
Geplant waren ein frisches, trockenes Geschirrhandtuch, Einwegschuhe, ein feuchtes Wattestäbchen, ein Zahnstocher, lauwarmes Wasser und eine Küchenrolle. Wir haben das Geschirrhandtuch auf einen Tisch gelegt, zwei Blätter Küchenrolle in das Wasser getunkt auf das Tuch gelegt, nochmals ein Blatt eingetaucht, dann die Medakadame mit den Einweghandschuhen hinausgeholt, auf das Tuch mit der feuchten Rolle gelegt und nochmals ein feuchtes Tuch über sie gelegt. Wir haben nur mehr den hinteren Teil raussehen lassen. Mein Mann hat im hinteren Teil der Laichpapille angedrückt, es kam schon etwas Flüssigkeit heraus, dann vorsichtig mit dem Zahnstocher die Papille noch freigemacht und mit dem Wattestäbchen am Bauch entlang gestrichen, dabei sind leider ein paar Schuppen weggegangen. Das Entlangstreifen führte dazu, dass plötzlich eine große Menge an Eiern aus dem Fisch kam.

Den ausführlichen Bericht könnt ihr mit weiteren Bildern im Medaka Online Magazin „Medaka inside international“ lesen!
https://medakainsideinternational.wordpress.com/2020/06/30/tips-laichverhartung-bei-medaka-weibchen/