Heute sind bei mir die ersten Jungfische bei den Medaka „White Tiger lame“ für dieses Jahr bei mir draußen geschlüpft! Mal schauen wie sie sich farblich entwickeln werden.
Monat: Juni 2020
(Medaka Interview) Clemens Scharr (D) Medaka Züchter
Ich freue mich Euch ein weiteres Interview aus der deutschsprachigen Medaka Szene präsentieren zu dürfen. Clemens Scharr gehört ebenfalls zu den älstesten Medaka Haltern/Züchter im deutschsprachigen Raum, und hat die nicht geraden leichten Anfänge bei uns selbst erlebt!
Clemens Scharr
Axel Eywill
Hallo Clemens und herzlichen Dank, dass ich Dich für medakaproject.com interviewen darf. Du bist Halter und Züchter von japanischen Reisfischen, dem Medaka. Wie bist Du zu dieser Art gekommen, und was fasziniert Dich an ihnen?
Clemens Scharr:
Hallo Axel, ich bin über den Bericht in der Amazonas auf Reisfische gestoßen. Ich musste ein paar Monate zuvor meine 15.000Liter Kelleranlage auflösen und war Aquaristisch etwas ausgehungert. Die einfache Haltung auf dem Balkon und die winzigen kleinen Fische war etwas ganz Neues für mich, ganz was anderes als Tropheus und Petrochromis die ich vorher Jahrelang pflegte. Mich faszinierte die scheinbar endlose Variantenanzahl und die Möglichkeit etwas eigenes zu kreieren, womit ich aber erst letztes Jahr beginnen konnte.
Medaka Teich beleuchtet

Axel Eywill
Wie waren dann Deine Anfänge in der Aquaristik? Und welche Tiere hältst Du noch zuhause?
Clemens Scharr:
Ich bin an einem Bach aufgewachsen, weit ab von anderen Kindern. Die Eltern der nächsten Kinder waren dann auch noch Inhaber einer Forellenanlage. Meine ganze Kindheit drehte sich um Fische und alles was so in einem Bach fleucht. Selbst heute, mit über 50, schaue ich bei jeder Brücke noch ins Wasser oder drehe ab und an einen Stein um, nur um zu sehen, was da so krabbelt. Mein erstes Aquarium hab ich mir mit 18 gekauft und mit Malawi-Barschen bunt besetzt. Später bin ich dem Tanganjikasee verfallen und hab viele Jahre verschiedenste Arten gepflegt. Bin dann bei den Aufwuchsfressern „hängen“ geblieben. Ich werde auch nochmal ein Tanganjika Becken aufbauen…irgendwann 😉.
Wir haben heute im Wohnzimmer ein „normales“ Aquarium mit Schwertträgern, Welsen und Guppys, die Sucht erkennt man erst wenn man mein Arbeitszimmer oder den Garten betritt. Im Zimmer gibt es 21 kleine Becken von 25-60Litern und draußen etwa genauso viele Bottiche von 60-500Litern und einen kleinen Teich. Die meisten sind mit Medaka, Endler oder Neocaridina Varianten besetzt.

Axel Eywill
Wie kamst Du zu deinen ersten Medaka?
Clemens Scharr:
Meine ersten Medaka hab ich von dir bekommen, AO-Medaka und ich hab dich bestimmt ganz schön genervt. Es waren einfach keine in Deutschland zu bekommen. Über Facebook hab ich Kontakte nach Italien geknüpft und von dort meine Hi-Medaka Eier zugeschickt bekommen. Da saß ich dann vor der weißen Schüssel und konnte den Schlupf der Larven kaum abwarten. Nach einer Woche wollte ich endlich Fische und keine Eier mehr anstarren. Kurzerhand hab ich Fische in Italien bestellt. Ich kann die Anfänger gut verstehen, wie ungeduldig man ist, wenn die ersten Larven schlüpfen. Heute ist es dagegen einfach an Varianten zu kommen, hab auch einen kleinen Anteil daran😊.
Medaka Miniteich
Axel Eywill
Medaka haben außerhalb Japans eine noch recht kurze Geschichte. Du bist einer der ältesten Medaka Halter & Züchter im deutschsprachigen Raum. Die Fangemeinde wächst international langsam aber sicher. Wie siehst Du die Entwicklung international und natürlich besonders im deutsch sprachigen Raum?
Clemens Scharr:
Das stimmt, Medaka sind erst in den letzten Jahren bekannter geworden. Gerade der Trend zum Miniteich/Balkonteich puscht gerade die Verbreitung. Leider haben viele kaum Erfahrung mit Aquaristik/Teichhaltung. Da ist noch viel Wissen zu verbreiten. Ich bin ja auf Facebook viel unterwegs und versuche da Informationen weiterzugeben oder Fragen zu beantworten. Den Bücher zu Medaka gibt es nur auf Japanisch. Sehr schwere
mit den Bildern. Auch ist die Namensgebung, durch die Exporteure und Übersetzungsfehler meist willkürlich und stiftet mehr Verwirrung als Aufklärung. Da ist es umso wichtiger den Verkaufsnahmen exakt beizubehalten, wenn man Tiere weitergibt.
Ich hoffe das die Qualität der Tiere weiter stetig zunimmt, es weniger Teichmixe gibt und mehr junge Menschen sich dafür begeistern. Dafür hab ich einen großen Bottich an die Grundstücksgrenze gesetzt um die Nachbarskinder und auch ältere Spaziergänger zu begeistern. Das kommt sehr gut an und ich konnte schon ein paar Infizieren😉.
Teil der Medaka Nachzucht Anlage

Axel Eywill:
Japan ist uns natürlich um Lichtjahre voraus was den Medaka betrifft. Das gilt insbesondere auch für Medaka Literatur. Bisher gibt es außerhalb Japans nur wissenschaftliche Bücher oder ab und zu Berichte in Aquarium Fachpublikationen (zB. Amazonas). Die Nachfrage an Medaka Literatur außerhalb Japans ist sicher am Wachsen bzw. im kleinen Stil bereits vorhanden. Was würdest Du Dir da persönlich wünschen?
Clemens Scharr:
Im Grunde ist die Haltung/Vermehrung von Medaka kein Hexenwerk. Mit etwas Hilfe kann das eigentlich jeder schaffen. Dafür braucht es kein eigenes Buch, da reichen Berichte in Zeitschriften, Youtube Videos oder eben Facebook aus.
Aber für die Bestimmung von Linien, deren gezielte Zucht, Abstammung untereinander von einzelnen Linien und der genetischen Vererbung von Merkmalen braucht es Kataloge und Bücher. Bei jährlich hunderten neuer Varianten auf dem Markt, braucht es Literatur, da ist uns Japan Jahre voraus. Da würde ich mir zumindest englische Literatur wünschen.
Medaka Angebots Katalog aus Japan

Axel Eywill:
Mittlerweile gibt es einige Medaka Linien in Europa. Meist Dank privater Initiativen. Und Gewerbliche Einfuhren sind bis auf wenige Außnahmen der Medaka in Europa bzw. deutsch sprachigen Raum noch recht unbekannt. Wie wichtig ist für Dich der Handel um den Medaka einer breiteren Öffentlichkeit bekannter zu machen?
Clemens Scharr:
Das ist schwierig, ich habe versucht einen Händler vor Ort zu begeistern. Aber gegen Guppy und co schneiden Medaka im Aquarium nicht so gut ab. Ihr Potenzial spielen sie im Miniteich aus. Aber gerade hier hat der klassische Zooladen keine Präsentationsfläche übrig. Dazu ist das Zubehör für Miniteiche eigentlich nicht vorhanden. Das sind alles Punkte die einen Zooladen, der wirtschaftlich arbeiten muss, abschrecken. Wenn der Trend zum Miniteich aber weiterhin anhält, werden auch Produkte dazu angeboten und dann wird auch der Handel auf den Zug springen. Ob das dann gut für Medaka und vor allem für die Qualität gut sein wird, kann ich nicht absehen. Ich denke das weiterhin Mundpropaganda und Online Angebote wichtig sein werden!
Medaka tri color
Axel Eywill:
Und meine letzte Frage – was wünschst Du Dir als Medaka-Halter für die Zukunft dieser Tiere? Gibt es noch etwas, das Du sagen möchtest? Vielleicht etwas im Hinblick auf die Aquaristik?
Clemens Scharr:
Ich wünsche mir mehr junge Menschen begeistern zu können. Außerdem das weniger Teichmixe angeboten werden. Das wilde mischen von Varianten mag zwar schön bunt aussehen, doch führt es, über einen längeren Zeitraum, zum Aussterben spezifischer Merkmale und Varianten. Dabei gibt es doch so schöne bunte Varianten mit individueller Zeichnung.
Clemens vielen Dank für das Interview. Ich wünsche Dir eine erfolgreiche Medaka Saison 2020 und das Deine Wünsche in der Zukunft wahr werden!
(Futter) Spezielles Medaka Futter „Made in Germany“
Seit kurzem bietet der erste deutsche Hersteller für Zierfisch Futter auch eine spezielle Serie an Aufzucht- & Alltagsfutter für den japanischen Reisfisch (Medaka) an. Daran erkennt man das man zumindest im Bereich „Futter“ ein gewisses Potenzial des japanischen Reisfisches für das Hobby Aquaristik erkannt hat. Da ich das Futter nicht kenne würde ich mich zukünftig über den Ein- oder anderen Kommentar von Euch mit einem kurzen Erfahrungsbericht dazu freuen!
Das Futter ist aktuell unter anderem auch über EBay zu bekommen!
(Medaka Interview) Maggie Haller (AUT) Medaka Züchterin
Ich freue mich Euch ein weiteres Interview von einer Medaka Züchterin aus Österreich vorstellen zu dürfen. Maggie Haller ist dem Ein oder anderen sicher durch Ihre Facebook Seite „MedakaLab“ ein Begriff. Dort postet sie sehr interessante Beiträge zur Medaka Haltung und auch Zucht. Außerdem hat sie mittlerweile einen eigenen Medaka Internet Blog „Medaka Vienna„. Auch die Anzahl der Medaka Fans in Österreich steig kontinuierlich, was mich persönlich sehr freut!
Maggie Haller
Axel Eywill
Hallo Maggie und herzlichen Dank, dass ich Dich für medakaproject.com interviewen darf. Du bist Halter und Züchter von japanischen Reisfischen, den Medaka. Wie bist Du zu dieser Art gekommen, und was fasziniert Dich an ihnen?
Maggie Haller:
Hallo Axel! Es ist lustig, meinen ersten Medaka habe ich tatsächlich in Japan gesehen. Ich hatte damals nur leider keine Ahnung, was ein Medaka ist und habe nur die wunderschön glasierten und liebevollst eingerichteten Tongefäße mit den winzigen Fischlein bewundert. Kurz nach meiner Rückkehr habe ich dann erfahren, dass meine damalige Arbeitskollegin nicht nur mit Killifischen, sondern auch mit Oryzias latipes im Labor arbeitet. Schwupps gegooglet und ich war hin und weg. Also im folgenden Sommer eine kleine Teichschale und 10 Yang Guifei Medaka – das waren die einzigen, die ich bekommen konnte – angeschafft. Der eine Teich hat natürlich nicht mal die erste Saison lang gereicht.
Wie so viele andere finde ich, dass beim Medaka einfach das Gesamtpaket stimmt: Er ist ein toller Anfängerfisch, bietet aber auch für erfahrene Aquaristen Herausforderungen. Ich bin kreativ und neugierig. Ein Fisch, wo es noch etwas zu erforschen und mitgestalten gibt, hat für mich einen ganz besonderen Reiz. Eine weitere Sache, die mich am Medaka besonders fasziniert, und ich denke, das zeichnet mich in der Medakaszene auch aus, ist der naturwissenschaftliche Aspekt. Als wichtiger Modellorganismus in der Forschung gibt es unzählige wissenschaftliche Publikationen, aus denen sich Wissen für unser Hobby ableiten lässt.
Outdoor Bereich
Axel Eywill
Wie waren dann Deine Anfänge in der Aquaristik? Und welche Tiere hältst Du noch zuhause?
Maggie Haller:
Achje, die Anfänge. Als ich in der Volksschule war, ging meine Schwester mit einem Freund an ein nahegelegenes, kleines Gewässer planschen. Zurück kam sie mit einem Eimer voll selbst gefangener Fische und meinte, sie wolle die als Haustier halten. Mein Papa hat uns natürlich klar gemacht, dass das so nicht geht und wir brachten die Fische am nächsten Tag zurück. Eine Woche später schafften wir ein kleines tropisches Süßwasseraquarium an. Irgendwie bin ich da an der Aquaristik hängen geblieben und ich begann sukzessive das Thema selbst in die Hand zu nehmen und als ich mit der Schule fertig war, stieg plötzlich auch die Anzahl der Aquarien auf mysteriöse Weise an.
Mein neuester Zugang sind übrigens White Mosaic Guppys, sonst schwimmen in meinen Aquarien und Bottichen momentan nur Medaka und Garnelen. Neben den unzähligen Fischen habe ich hier noch zwei Kater, den einen haben wir adoptiert, der andere hat uns adoptiert. Leider mögen die beiden sich nicht.
Medaka Eier entwickelt
Axel Eywill
Medaka haben außerhalb Japans eine noch recht kurze Geschichte. Du bist die älteste Medaka Halter- & Züchterin in Österreich. Die Fangemeinde wächst international langsam aber sicher. Wie siehst Du die Entwicklung international und natürlich besonders in Österreich?
Maggie Haller:
Gerade 2019 bis jetzt haben die Medaka gefühlt einen enormen Aufschwung erlebt. In einem Gespräch mit dem Aquaristikshop meines Vertrauens Mitte 2019 hieß es, sie hatten eine Gruppe Medaka im Angebot von denen sie keinen einzigen verkaufen konnten. Nur wenige Monate später sah das plötzlich ganz anders aus. Ich freue mich natürlich ganz besonders, jetzt auch immer mehr Kontakte zu neuen österreichischen Haltern knüpfen zu können – wobei auch einige züchten möchten! Ich denke, sobald die ganze Sache mit COVID-19 vorbei ist, steht endlich auch ein österreichisches Medaka-Treffen an. Momentan verlassen wir uns ja noch stark auf unsere deutschen Kollegen in Sachen Medaka Events.
Medaka „Yang Guifei“
Axel Eywill:
Japan ist uns natürlich um Lichtjahre voraus was den Medaka betrifft. Das gilt insbesondere auch für Medaka Literatur. Bisher gibt es außerhalb Japans nur wissenschaftliche Bücher oder ab und zu Berichte in Aquarium Fachpublikationen (zB. Amazonas). Die Nachfrage an Medaka Literatur außerhalb Japans ist sicher am Wachsen bzw. im kleinen Stil bereits vorhanden. Was würdest Du Dir da persönlich wünschen?
Maggie Haller:
Puh also ich muss ehrlich sagen, die wissenschaftlichen Publikationen sind mir sowieso am liebsten. Ich verstehe aber auch, dass das in dieser Form nichts ist, wovon die Allgemeinheit profitieren könnte. Was ja auch der Grund ist, warum ich versuche, regelmäßig interessante wissenschaftliche Literatur verständlich zu übersetzen und die wesentlichen Erkenntnisse auf eine für andere Medakahalter nützliche Art zu teilen.
Ich denke, wenn wir nicht-japanische Literatur möchten, dann müssen wir die selber schreiben. Zusammen mit Italien nimmt Deutschland eine gewisse Vorreiterrolle ein, was die Verbreitung des Medaka international betrifft. Wer soll es also sonst tun?
Ende letzten Jahres war ja immer wieder ein Medaka Buch im Gespräch. Momentan denke ich aber, dass für ein Format, das über kürzere Erfahrungsberichte wie sie zum Beispiel in der Amazonas zu finden sind hinausgeht, unser doch schon sehr umfangreicher Wissenspool zu unstrukturiert ist.
Medaka Mini Teich
Axel Eywill:
Mittlerweile gibt es einige Medaka Linien in Europa. Meist Dank privater Initiativen. Und Gewerbliche Einfuhren sind bis auf wenige Außnahmen selten, der Medaka in Europa bzw. deutsch sprachigen Raum noch recht unbekannt. Wie wichtig ist für Dich der Handel um den Medaka einer breiteren Öffentlichkeit bekannter zu machen?
Maggie Haller:
Ich glaube nicht, dass der Handel eine allzu große Rolle spielt. Natürlich steigt das Interesse und immer mehr Läden bieten Medaka an. Wer sie aber nicht schon vorher kennt, dem werden sie dort kaum auffallen neben Guppys, Kampffischen und Neons. Der Medaka ist in meinen Augen ein Fisch, der erst auf den zweiten Blick fasziniert. Man muss genau hinschauen, um zu erkennen, warum er etwas ganz Besonderes ist, sonst läuft man Gefahr den Medaka zu unterschätzen – auch die Arbeit, die unter anderem in die Zucht investiert werden muss bei manchen Stämmen. Deshalb ist auch die ganze Arbeit insbesondere der Community auf Facebook so bewundernswert. Man darf nicht vergessen, dass das alles in der Freizeit passiert und die Informationen und Unterstützung vollkommen unentgeltlich zu Verfügung gestellt werden.
Medaka „Miyuki“
Axel Eywill:
Und meine letzte Frage – was wünschst Du Dir als Medaka-Halter für die Zukunft dieser Tiere? Gibt es noch etwas, das Du sagen möchtest? Vielleicht etwas im Hinblick auf die Aquaristik?
Maggie Haller:
Eine große Sorge, die ich habe, ist, dass der Medaka als „Einsteigerfisch fürs Nanoaquarium“ oder „Mückenbekämpfer für Winzteiche“ verramscht wird. Wie oft liest man „der ist vollkommen anspruchslos,“ „kann sogar in Tassen gehalten werden,“ und ähnliches? Gleichzeitig bieten die Fische durch ihre geringe Größe, Anpassungsfähigkeit und Vielfältigkeit eine Chance für Menschen aus nahezu allen Lebenssituationen, Begeisterung für die Natur und die oft stiefmütterlich behandelte Fischwelt zu entdecken. Das ist eine Gratwanderung und ich hoffe, wir fallen nicht auf der falschen Seite runter.
Es wird auf jeden Fall spannend, jetzt wo die Medakaszene so richtig in Schwung kommt! Mich lassen die kleinen japanischen Reisfische so schnell nicht mehr los.
Danke Maggie für das interessante Interview. Ich wünsche dir eine erfolgreiche Medaka Outdoor Saison 2020 und natürlich das die Fangemeinde in Österreich weiter wächst. Neben dir gibt es ja in Wien noch den Markus Cihar, der ja bereits interviewt wurde. Vielleicht lernt man sich ja in Zukunft einmal persönlich kennen!
Neues vom Medaka Netzwerk
Ich bin erfreut das sich das Medaka Netzwerk langsam aber sicher mit Leben füllt. Neben Angeboten und Gesuchen, nicht nur aus Deutschland gibt es auch die Ein oder andere Diskussion zum Thema „Medaka“. Aktuell hat das Netzwerk 74 internationale Mitglieder. Natürlich steckt noch alles in den Kinderschuhen, aber ich bin positiv gestimmt was die Idee und was kommen mag betrifft.
Bei Fragen stehe ich natürlich gerne zur Verfügung.
Fadenalgen – Segen oder Fluch für den Medaka Halter/Züchter
Nun Fadenalgen oder Algen generell sind nicht gerade beliebt in der Aquaristik und mittlerweile auch teilweise in der Miniteich Fangemeinde. Zum Thema Fadenalgen als solches gibt es ja bereits einen ausführlichen Blogbeitrag (Link). Nun möchte ich das Thema einmal aus Sicht des Medaka Halters oder auch Züchters betrachten. Natürlich ist ein Medaka Bottich oder schön eingerichteter Medaka Miniteich mit dementsprechend Algen für den neutralen Betrachter nicht gerade schön anzuschauen, aber das gilt ja auch für das Thema „grünes Wasser“.
Für den Medaka und hier speziell die Weibchen, ist es aber das Ablaichmedium schlechthin und wird dementsprechend auch sehr gerne zum Ablaichen genutzt. Von den einen Weibchen mehr von anderen weniger. Wird beides in einem Zuchtkübel oder Medaka Teich angeboten wird auch beides genutzt. Ich selber habe allerdings die Erfahrung in den letzten Jahren gemacht, das man mehr Eier in den Fadenalgen findet als zum Beispiel an einem Laichmob. Man braucht sich also nicht unbedingt wundern das man eventuell am Laichmob kaum Eier findet, wenn Fadenalgen vorhanden sind.
Was tun? Nun Absammeln ist sehr Zeitaufwenig und benötigt sehr viel Geduld, die nicht jeder von uns so aufbringt. Außerdem ist es nicht sicher ob man dann auch alle Eier gefunden hat. Ich gehe schon seit Jahren dazu über, überflüssige Fadenalgen aus den Zuchtbehältern abzusammeln und in separate Boxen die beschriftet sind für ca. 3 Wochen unter Beobachtung zu stellen. Und wie sich auch dieses Jahr wieder zeigt mit Recht. Aktuell schwimmen bei mir Jungfische von 4 Stämmen in Boxen, die aus Fadenalgen geschlüpft sind.
Wer schon einmal gesunde Medaka Eier in den Fingern hatte kennt das Gefühl. Sie fühlen sich wie kleine Steinchen an, und somit kann man sie auch gut in den Fadenalgen erfühlen. Neben einem beliebten Ablaichmedium bieten Fadenalgen zusätzlich auch Microlebendfutter, das besonders für frisch geschlüpfte Jungfische sehr wichtig sein kann.
ABER! Ja es gibt auch ein Aber. Nicht nur das sie für den Betrachter nicht gerade schön sind, bieten sie auch für Medaka Gefahren. Zu viel Fadenalgen können leicht gefährlich werden. Zum Einen geht Schwimmraum verloren, aber was besonders gefährlich ist, jüngere Fische oder auch Weibchen können sich darin verfangen und wenn man es nicht merkt, kann dies leider aus Erschöpfung auch zum Tode führen. Speziell bei Weibchen, da die Eitrauben ja klebrig mit Fäden miteinander verbunden sind. Schnell bleibt dann mal ein Weibchen mit dem Eipaket hängen, und das kann auch mal zum Tode des Weibchens führen. Also schauen das man die Fadenalgen bei Zeiten ausduennt um die Gefahr zu minimieren!
(Zuchtbuch 2020) Medaka „Hyakushiki w-light outside & inside“ outdoor 19.06.2020
Auch bei den Hyakushiki gab es erstmals Nachwuchs. Das freut mich besonders da es der erste Nachwuchs in meinem Besitz ist. Der Stamm kam letztes Jahr aus Japan und ich bin sehr gespannt wie der Nachwuchs davon farblich aussehen wird. Für mich ein Wegzeiger in die richtige Richtung. Besonderheit auch hier. Die Jungfische stammen auch hier aus Fadenalgen aus dem Zuchtbehälter und nicht vom Laichmob. Noch ist anscheinend nicht der Bestand gesichert, aber ich bin aktuell guter Dinge das es klappt!
Medaka „Hyakushiki w-light outside & inside“ adulte Tiere
(Zuchtbuch 2020) Medaka „Shinkai – Deep sea“ outdoor 19.06.2020
Wie auch letztes Jahr startet die Saison auch dieses Jahr für mich wieder sehr spät. In den letzten 2 Tagen sind die ersten Jungfische „Shinkai – Deep sea“ geschlüpft. Zar noch nicht in der Zahl von 2019 aber es reicht mir durchaus, da ich meine Ziele mit dem Stamm 2020 nicht mehr verwirklichen kann. Zumindest ist der Bestand auch für 2021 gesichert und das ist das aktuell wichtigste für mich!
(Medaka Interview) Francesco Cuccia (ITA) Medaka Züchter
Ich freue mich auch 2020 darüber das ich auch internationale Freunde aus der Medaka Szene für Euch interviewen darf. Anfang macht Francesco Cuccia aus Pisa/Italien. Er gehört zu den ältesten Medaka Haltern & Züchtern in Italien und pflegt und züchtet gewisse Stämme schon seit Jahren. Er ist somit der zweite italienische Züchter den ich für den Blog interviewen durfte. Dieses Interview veröffentliche einfach halber in englisch. Ihr könnt es aber mit dem im Blog integrierten Google Translator in deutsch oder andere Sprachen übersetzten!
Francesco Cuccia
Axel Eywill
Hello Francesco and thank you very much for allowing me to interview you for medakaproject.com. You are a holder and breeder of Japanese rice fish, the medaka. How did you come to this kind, and what fascinates you about them?
Francesco Cuccia
Hi Axel, thanks for the invitation, I started in September 2015, I took 5 gold coins because I had built a pond, asking to find the medaka the most suitable guests. I am fascinated by the rusticity of these animals, they tolerate both an acidic and alkaline pH of the water also brackish water, the countless colors, even more important their ability to live in really extreme temperature conditions.
Medaka „Red Tiger“
Axel Eywill
How then were your beginning in aquaristic? And which animals do you still keep at home?
Francesco Cuccia
I started in 2014, I went to find a friend who had three aquariums and I was fascinated by it after a few days I started my first aquarium. Today I have 30 aquariums, I breed shrimp
Axel Eywill
Medaka have a rather short history outside of Japan. You have been one of the first medaka owners & breeders outside of Japan. The fanbase is growing slowly but surely internationally. How do you see the development internationally and of course especially in Italy?
Francesco Cuccia
Yes, in 2015 there were very few to have medaka, I think among the first in 2016 to have a good number of strains, today it is growing a lot both in Italy and in the rest of Europe, many aquatic plant enthusiasts are interested in medaka replacing it with gambusie. Furthermore, many requests for medaka come from many parts of the world, but as we know, it is not possible to satisfy them
Medaka „Benten sansyoku lame“
Axel Eywill:
There are now several medaka strains in Europe. Mostly thanks to private initiatives. Commercial imports are scarce except for a few exemptions in Europe or German-speaking countries. How important is the trade to make the medaka more widely known to a wider public?
Francesco Cuccia
In my opinion it is very important to be able to import new or even old selections, as I said before, more and more people are approaching the medaka, there are good Japanese breeders willing to send medaka safely and legally, in my opinion we should carry out a project that will unite everyone in Europe to facilitate import
Medaka „White Tige lame MP“
Axel Eywill:
And my last question – what do you want as a medaka holder for the future of these fish? Is there anything else you want to say? Maybe something in terms of aquaristics?
Francesco Cuccia
For the future I would like a united international group, finding magazines with details of the various selections at least in English would help us a lot, we know very little about their genetics.
Medaka „bi color“
Grazie mille Francesco for the interview! I wish you a great season this year, and I hope to see you soon in Italy!




























