Medaka Nachzuchten in Japan

Leider nicht meine, aber solche Bilder aus Japan lassen mich schon auf die wirklich erste und komplette Outdoor Saison 2016 freuen. Denn die halbe Saison dieses Jahr mit sehr jungen  Fischen war sicher kein Maßstab. Ich freue mich einfach darauf, und bestaune solche Bilder, wie die hier gezeigten von Herrn Yukio Ooba (Japan)

Pictures & Copyright by Yukio Ooba (Japan)

Medaka weiss/orange Haltungs- und Zuchtbericht

Hallo Medakafreunde,

hier möchte ich nun über meine Erfahrungen mit der Nachzucht dieser Fische berichten.

Im Sommer 2014 bekam ich ca. 20 Eier von einem Spanischen Züchter zugeschickt, die dieser im Internet zum Verkauf angeboten hatte. Wegen der an anderer Stelle beschriebenen Schwierigkeiten mit der Inkubation dieser Eier hatte ich dann am Ende des Jahres genau 8 Jungfische, von denen 3 orange und 5 weiss waren. Bei diesem Zuchtstamm tauchen beide Farbformen auf, denn der Stamm wurde nie selektiert. Ich belasse das vorerst ebenfalls dabei.

Die Aufzucht der Jungfische im Aquarium bereitete keine Schwierigkeiten und im zeitigen Frühjahr 2015 (Februar) siedelten die Fische in eine Maurerbotte (ca. 40L) in den Garten um (siehe Foto oben links). Zum Schutz vor Amseln und ähnlichen Raubtieren habe ich vorsichtshalber den Bottich mit einem Gitter abgedeckt, denn die Fische sind gut sichtbar und halten sich viel an der Oberfläche auf.

Bild_1

Es kam dann nochmal zu einem kurzen Kälteeinbruch, den die Tiere aber problemlos und zeitweise sogar unter einer dünnen Eisschicht überstanden haben. Im Laufe des Frühjahres wuchsen sie dann zu voller Größe (3-4cm) heran, aber da die Wassertemperaturen kaum je über 18 Grad hinausgingen, zeigten sie keinerlei Interesse daran, für Nachwuchs zu sorgen. Ich muss dazu sagen, dass der Bottich im Schatten steht und keine volle Besonnung abbekommt. Fadenalgen wuchsen darin trotzdem reichlich. Auch als es dann richtig heiss wurde und die Fische dann doch sehr munter wurden, konnte ich nie Nachwuchs entdecken.

Im Juli habe ich dann die immer noch 8 Fische in meinen Keller geholt und in ein spartanisch eingerichtetes ungeheiztes 25L Aquarium umgesetzt. Hierin befand sich neben einem Schwammfilter lediglich ein grüner Wollmop, der mit einem Schwimmer ausgestattet von der Oberfläche bis zum Boden reichte.

Bild_2

Nun dauerte es gar nicht lange und bei guter Fütterung mit Artemia und Trockenfutter konnte ich bald die erste Eitraube an einem der Weibchen entdecken. Die Eiabgabe erfolgt in der Regel frühmorgens und die Eier wurden dann im Laufe des Tages irgendwo abgestreift. In diesem Fall praktischerweise im Mop.

Es entwickelte sich dann folgende Routine: sobald ich ein oder mehrere eitragende Weibchen entdeckt habe, entnahm ich nach 2 oder 3 Tagen den Mop, drückte ihn vorsichtig aus und konnte dann die Eier absammeln. Man kann die mit einer Pinzette oder mit den Fingern ablesen, sie halten das aus. Ich tat sie zunächst in eine kleine mit Wasser gefüllte flache Schale um sie dort entwickeln zu lassen, aber später habe ich das dann wie in meinem anderen Beitrag beschrieben „trocken“, bzw. feucht in einem Schwammtuch inkubiert.

Die Fische waren in diesem Zeitraum äusserst produktiv und ich konnte alle 3 Tage so zwischen 20-40 Eier ablesen. Davon habe ich einige selbst behalten, viele weitere verschenkt und verschickt, bis „der Markt gesättigt“ war. Während der Sommerferien kamen die Fische dann wieder in den Gartenbottich, wo sie bis jetzt (Oktober 2015) munter herumschwimmen, inzwischen ergänzt durch 12 ihrer Nachkommen, die inzwischen so an die 2cm lang sind. Ich will die jetzt so lange wie möglich draussen lassen, aber sobald es richtigen Frost gibt, vermutlich Mitte Dezember, hole ich sie zum Überwintern ins Haus.

Christian K.

Medaka Eier „trocken“ inkubieren

Liebe Medaka Freunde (und solche, die es noch werden wollen),

wenn man keine Medakas kaufen kann, weil es schlichtweg nirgends welche gibt, bleibt einem oft nur die Möglichkeit, im Internet Eier dieser Fische zu erwerben. Auch das ist schon schwierig genug, denn es gibt in Europa nur sehr wenige Anbieter und die Eier sind nur im Frühjahr und Sommer zu bekommen, wenn die Fische hierzulande laichen.

Hält man dann endlich den Brief mit den begehrten Eiern in der Hand, gibt es eine weitere Schwierigkeit zu überwinden, denn sie müssen ja noch erfolgreich zum Schlupf gebracht werden.

Wenn man Glück hat und der Brief schnell geliefert wurde, wird man vermutlich ein kleines Fläschchen mit Wasser bekommen, in dem dann 15-25 kleine Eier zu erkennen sind. Die legt man dann in eine flache Schale mit sauberem Wasser und evtl. etwas Methylen Blau, das ein Verpilzen der Eier verhindern soll. Leider klappt genau das nicht immer und so kommt es doch vor, dass ein Teil der Eier weiss wird und abstirbt. Bei meinen bisherigen Versuchen lag die Erfolgsquote dann auch nur bei 30-50%. Auch beim Inkubieren von Eiern meiner eigenen Fische, sah es nicht wirklich besser aus. Insbesondere dann, wenn mehrere Eier zusammenkleben, sterben einige davon fast sicher ab. Man kann versuchen, sie immer wieder zu trennen, aber da sie naturgemäss recht klebrig sind, klappt das nicht so gut.

Trockeninkubation

Ich bin dann auf die Idee gekommen, die Eier auf feuchtem Schwammtuch zu inkubieren. Dazu lege ich sie einzeln und mit Abstand zueinander auf ein zurechtgeschnittenes Schwammtuch. Dies ist so bemessen, dass ich es einmal gefaltet in einen ZipLoc Beutel tunkann. Ich lege die Eier auf eine Hälfte des feuchten Tuchs, klappe dann die andere Hälfte darüber und stecke das Ganze dann in den ZipLoc Beutel. Das Schwammtuch sollte feucht, aber nicht nass sein.

Frisch eingesammelte Eier brauchen bei 20-25 Grad etwa 10-14 Tage für die Entwicklung. Nach Ablauf dieser Zeit lege ich das Schwammtuch mit den Eiern in eine Schale mit Wasser und kurze Zeit später schlüpfen dann die Jungfische. Zwischendurch kann man ruhig mal nachschauen, ob alles in Ordnung ist und ggf. früher wässern.

Mit dieser Methode lag meine Erfolgsquote dann schon bei 80-90%, also eine deutliche Verbesserung. Man umgeht so die eigentlich einzige kritische Phase, denn sind die Jungfische erstmal geschlüpft, gibt es eigentlich keine Probleme mehr. Sie sind sehr robust und wachsen schnell.

Auch zum Versenden von Eiern eignen sich Schwammtücher im ZipLoc Beutel hervorragend. Meiner Erfahrung nach ist das viel besser, als sie in Wasser zu verschicken. Denn wenn dabei Jungfische zu früh beim Transport schlüpfen, sterben sie und verderben das Wasser, wodurch dann alle übrigen Eier auch sterben.

Christian K.