Medaka Stämme und Ihre Variabilität

Nun nach einigen Jahren Medaka Haltung wundert mich ehrlich gesagt kaum noch etwas. Viele Stämme (Zuchtlinien) zeigen teilweise sehr viele farbliche Varianten. Dies gilt natürlich speziell für mehrfarbige Stämme, aber auch bei mehr oder weniger einfarbigen „Lame“ Formen. Bei vielen Bildern die man zum Beispiel aus Asien zu sehen bekommt, handelt es sich meist um gewisse Einzeltiere, oder einem geringen Anteil an Nachzucht Tieren aus einer großen Anzahl von Jungfischen. Wir reden hier nicht von Nachzuchten im zweistelligen Bereich sondern teilweise im hohen dreistelligen bis vierstelligen Bereich. Mehr oder weniger stabile Nachzuchten was die Farbe betrifft erzielt man hauptsächlich bei einfarbigen Stämmen.

Speziell in Japan ist die Fangemeinde sehr groß und die Züchter dort stehen teilweise unter enormen Druck durch die Fangemeinde, da immer wieder Neues und eventuell noch spektakulereres erwartet wird. Das geht dann meist natürlich auf Kosten der Stabilität gewisser Stämme. In Japan berichtet zum Beispiel das japanische Aquaristik Magazin „Aqua Life“ ausführlich über den Medaka und neue Zucht Trends. Hier einfach einmal ein Beispiel an Hand von „Green light“.

Green light Varianten auf 5 Seiten im Journal sagt schon einiges ueber die Variabilität gewisser Stämme aus.

(Anfänger Tips) Aufzucht von Medaka Jungfischen

Die Aufzucht von frisch geschlüpften Medaka ist ein Thema für sich. Je nachdem wie lange die Jungfische bis zum Schlupf gebraucht haben, um so sensibler wird sicher das Thema um die Aufzucht. Es gibt Fischarten da langt der bei der Geburt vorhandene Eidotter Sack nach dem Schlupf durchaus länger als beim Medaka. Hier ist meist der Eidotter Vorrat bereits nach 1 bis 2 Tagen aufgebraucht. Meist aber schon am Tag des Schlupfes. Ursachen sind dafür sicher auch die Wasser Temperaturen. Da der Embrio bei einer verlängerten Schlupfphase den vorhandenen Eidotter bereits aufgebraucht hat, ist es um so wichtiger das er möglichst gleich nach dem Schlupf erste Nahrung aufnehmen kann. Hier ist es sicher von Vorteil wenn sogenanntes Micro Lebendfutter vorhanden ist. Das hat man zum Beispiel an Fadenalgen, oder Wasserpflanzen aus eingelaufenen Aquarien oder Miniteichen. Auch etwas Mulm bietet da immer wieder Futterquellen. Allerdings nur in begrenzter Menge, denn Mulm erschwert natürlich auch wieder notwendige Wasserwechsel.

Lebendfutter hat immer Vorteile vor Trockenfutter (Staubfutter). Zum Einen hält es sich länger in einer Aufzuchtbox oder Aquarium und ist auch in größerer Menge kein Problem. Medaka Jungfische sollen möglichst „im Futter stehen“. Das wird aber auch schnell missverstanden. Den zum Beispiel führt zu viel Trockenfutter sehr schnell dazu das die Wasserwerte kippen und damit die Brut sehr schnell kolabiert und stirbt.

Es ist immer ratsam, das man wenn möglich mehrmals über den Tag verteilt (3 x täglich) die Jungfische gezielt füttert. Das ist natürlich auch abhängig von der Anzahl der Jungfische und der Grundfläche der Aufzuchtbox (Aquarium). Wenn ich Staubfutter verfüttere nehme ich imer nur so viel wie ich zwischen zwei Fingerkuppen bei den Jungfischen zerreiben kann. Da ich meine Jungfische alle draußen aufziehe, nehme ich natürlich speziell bei frisch geschlüpften Fischen das sogenannte „grüne Wasser“, welches sich draußen zwangsläufig von alleine bildet. Außerdem kommen noch Fadenalgen mit in die Aufzuchtbehälter. Ab und zu wird dann noch mit Staubfutter zugefüttert, aber nicht so viel und oft. Außerdem kommen Rädertierchen, Nauplien und später Wasserflöhe (wenn vorhanden) zum Einsatz. Schnecken befinden sich auch immer bei den Jungfischen. Sie sind ein guter Indikator für die vorhandenen Wasserqualität. Findet man sie vermehrt an der Wasseroberfläche stimm oft etwas nicht.

junge Orochi in grünen Wasser

(Video) Medaka Jungfisch im Ei – Makro Status 11 Tage

Hier ein Video das genau den Herzschlag eines fast völlig entwickelten Medaka Jungfisches im Ei nach 11 Tagen zeigt. Wie bereits in einem älteren Blog Beitrag erwähnt wird der Medaka in Japan auch sehr oft als Studienobjekt im Biologie Unterricht genutzt. Kann man doch mit einfachsten Hilfsmitteln die tägliche Entwicklung des eis bis zum Schlupf verfolgen. Mittlerweile gibt es auch erste Schulen in Deutschland, die es auch versuchen. Eine wirklich spannende Geschichte für Groß & Klein. Faszination Leben im kleinsten Bereich.

 

(Video) Medaka im Mini Teich outdoor

Medaka haben ihren speziellen Reiz auch für Nicht Aquarianer. Immer mehr Menschen finden an kleinen Terrassen- oder Balkon Teichen gefallen und kommen dann meist über Umwegen auch zum Medaka. Fürs Auge einfach schön und es macht Spaß diese flinken im Sonnenlicht teilweise funkelnden Fische zB. zwischen Seerosen oder anderen Tiechpflanzen zu beobachten. Und was ein toller Nebenffekt ist. Sie lieben Mückenlarven von Stechmücken.

Miyuki in einem Miniteich mit Wasserhyanzinthen und Seerosen